Taraxacum officinale
Familie
Korbblütler
Herkunft
Die in Europa heimische Wildpflanze ist über die gesamte Nordhalbkugel verbreitet, wo sie bevorzugt auf Wiesen wächst. Ihre Wirkung war schon den Arabern und alten Griechen bekannt. Im Mittelalter erlebte sie eine wahre Hochzeit. Sie ist auch als Pusteblume, Butterblume oder Kuhblume bekannt. In Frankreich wird sie wegen ihrer harntreibenden Wirkung “Pissenlit” genannt.
Merkmale
Charakteristisch für die 20 – 40cm hohe Pflanze sind die langen, stark gezähnten Blätter, die in einer Rosette aus der langen Pfahlwurzel austreiben. Im Frühjahr erscheinen dann auf hohlen, glatten Stängeln die leuchtend gelben Körbchenblüten. Aus diesen entwickeln sich später die typischen Samenstände. Diese “Pusteblumen” sind vor allem bei den Kindern sehr beliebt. Die Pflanze enthält einen weißen, nicht giftigen Milchsaft und ist reich an Mineralstoffen, Vitamin C, Eisen, Kieselsäure sowie Gerb- und Bitterstoffen.
Standort
Der pflegeleichte Löwenzahn gedeiht hervorragend in der Sonne und im Halbschatten. Er braucht einen nährstoffreichen, tiefgründigen und lockeren Boden.
Ernte
Junge Blätter schneidet man direkt über dem Boden ab. Während die grünen “Sommerblätter” leicht bitter schmecken, sind gebleichte “Winterblätter” zarter und milder. In einem geschlossenen Topf im Kühlschrank bleiben sie etwa 1 Woche haltbar. Neben den Blättern lassen sich die Wurzeln und Knospen in der Küche verwenden. Die Blüten, der Stängel und der Saft sind beliebt in der Naturheilkunde. Wenn man Löwenzahn in freier Natur erntet, sollte er nicht gerade auf stark gedüngten oder gespritzten Feldern bzw. am Straßenrand wachsen.
VERWENDUNG
Kräuterküche
Rohe Blätter sind eine vitaminreiche Salatbasis, die man gut mit Kartoffeln oder Eiern mischen kann. Sie lassen sich auch als Gemüse dünsten. Die Wurzeln kann man im Frühjahr oder Herbst ausgraben, in kleinen Stücken im Backofen rösten (10-15 Minuten bei 230-250 °C) und gemahlen als Kaffeeersatz verwenden.
Heilwirkung
Der harntreibende und blutreinigende Löwenzahn ist unverzichtbarer Bestandteil einer entschlackenden Frühjahrskur. Frische Stängel über 14 Tage verzehrt helfen genauso wie der Tee und Saft bei Hautausschlägen, Nierensteinen, Diabetes und rheumatischen Beschwerden. Für 1 Tasse Tee rechnet man 1 Esslöffel Wurzeln und Kraut.
Wichtiger Hinweis!
Empfindliche Personen können auf Löwenzahn allergisch reagieren. Bei Erkrankungen von Magen, Darm und Galle sollte man besser auf ihn verzichten oder die Einnahme mit dem Arzt besprechen. Der Milchsaft ist nicht giftig, hinterlässt jedoch dunkle Flecken auf Kleidung und Haut.
Quelle: Dumonts kleines Kräuterlexikon