Mir hat das Freiwillige Ökologische Jahr beim NFR total gefallen und wenn ich könnte, würde ich am liebsten noch ein Jahr dranhängen. Die praktische Arbeit hat mir nach der trockenen Schulzeit richtig gut getan. Dennoch so locker und leicht wie man nach den ersten Sätzen vielleicht denkt, war das Jahr auch nicht. Da ich zu 80 % im Freien arbeitete, war ich unweigerlich Wind und Wetter ausgesetzt. In dieser Hinsicht wurde einem durch das Adjektiv “schön” im Ortsnamen Schönborn doch einiges vorgegaukelt. Was ich auf dem Hof an Sturm und Regen erlebt habe, passiert mir, glaub ich, so schnell nicht wieder. Sturm und Regen zusammen zehrten an den Kräften. Regen und Sturm getrennt strengten auch an, aber es hielt sich noch in Grenzen. Sollte es tatsächlich mal keinen Regen und keinen Sturm gegeben haben, windete es meistens trotzdem noch ordentlich. Bei diesen Wetterlagen wurde im Winter die Fütterung mit Heu schnell zu einer unmöglichen Prozedur. Also in den 366 Tagen während meines Ökojahrs gab es, nach meinem Empfinden, ca. 20 Tage Schnee (+Sturm), 80 Tage Regen + Sturm, 81 Tage Sturm, 145 Tage Wind und ganze 40 Tage ohne Wind *grins*
An ca. 120 stürmischen, windigen oder windfreien Tagen schien noch zusätzlich die Sonne ^^.
Das Wetter war manchmal ganz schön sprunghaft. Montags rannte ich früh noch mit Mütze, Schal und Handschuhen rum, um dann alles im Laufe des Tages von mir zu schmeißen und im T-Shirt den Feierabend anzutreten. Dienstag begann ich wie am Vortag um in der nächsten halben Stunde bis auf die Haut durchnässt zu werden. Nach dem Regenerguss nutzte ich die Zeit zum Umziehen, nur um nach einer weiteren halben Stunde festzustellen, dass das erneute Himmelswasser wieder sämtliche Stoffschichten durchdrungen hatte. Mittwochs fing ich schön im T-Shirt an und holte mir im Laufe des Tages einen ordentlichen Sonnenbrand. Das nur mal als Beispiel um zu verdeutlichen, dass ich morgens selten wusste, wie sich das Wetter am Tag verhielt.
So nun genug vom Wetter, jetzt komm ich mal zur eigentlichen Arbeit ^^.
Solange die 13 Pferdchen auf den Koppeln waren, war alles noch ziemlich entspannt. Zu dieser Zeit bestand die Hauptaufgabe darin sich lustige Beschäftigungen für die Longenkinder auszudenken, Plakate für den Schaukasten zu entwerfen und den Vereinsgarten zu pflegen.
Als die Pferde den Winter über im Auslauf verbrachten nahm die Arbeit erheblich zu. Zu zweit verbrachten wir morgens mal locker 3 Stunden nur mit dem Abmisten, je nachdem wie oft die “Chaoten” in der Nacht durch die Äppel rannten *grins*
Wenn sich dann noch neuer Sand (eigenhändig vom Öki breitgeschaufelt ^^) über den Gittersteinen befand und es gerade an diesen Tagen noch ordentlich regnete, handelte es sich wirklich nur um Stunden. Als wir das dann geschafft hatten, ging es ans Rüben putzen und schneiden. Wenn ich die zwei Rübenkörbe erstmal die enge Kellertreppe hochbugsiert hatte, war der Rest wirklich keine große Sache mehr
Je nachdem musste ich dann noch Brot sortieren und Hafer quetschen, damit alle Futterzutaten zu Verfügung standen.Dann die Futterzubereitung. Hafer, Mineralfutter, Rüben und Brot gehörten zu den üblichen Dingen. Die Menge war auf jedes Pferd abgestimmt. Mit der Zeit kam dieser und jener Futterzusatz noch dazu. Vom Müsli über Leinsamengranulat, Öl, Pellets, Teufelskralle, Ingwer, Flohsamen, Magnesiumpulver und Calciumhydrogencarbonattabletten (mit Sicherheit habe ich noch einiges vergessen….
)
Dann gings weiter zur Futtervergabe. Die Abnehmer drängelten dann meistens schon am Tor, um ja nicht leer auszugehen. Jeder wollte der Erste sein und zugegeben, es war nicht einfach die ungeduldige Bande unter Kontrolle zu halten. Zwei-, dreimal hatte es dann doch mal einer geschafft mit durchs Tor zu schlüpfen,obwohl er noch nicht an der Reihe war ^^°.
Bis hierhin war der Tagesablauf im Winterbetrieb (dieses Jahr ein besonders langer) relativ gleich. Ab und zu mogelte sich mal noch der Tierarzt oder der Schmied dazwischen. Alle zwei Wochen schob ich dann noch das Säubern der Hasen und Hühner in einen Tag mit rein. Am besten eigneten sich der Dienstag und der Donnerstag,weil ich zwischen der täglichen Arbeit und der Zeit mit den Longenkindernam eigentlich immer Luft hatte.
Seit November standen die Pferde nun im Auslauf. Da der Winter nicht richtig kalt war, blieb der Koppelboden weich. Aus diesem Grund bestand auch nicht die Möglichkeit die Pferde auf die Hauskoppel zu lassen. Ende April konnten wir dann aber endlich mit dem Anweiden anfangen.Mit den Kindern haben wir auch einiges unternommen unter anderem Spaziergänge mit den Pferden, wo wir Äpfel sammelten um aus ihnen Apfelsaft für das Vereinsfest pressen zu lassen. In den Herbstferien bauten wir Nistkästen. Was für ein Durcheinander kann ich euch sagen. Da zu organisieren, wer welches Teil macht; im Auge zu behalten, dass sich keiner mit dem Hammer auf die Finger schlägt oder beim Sägen die Hand mit dem Holz verwechselt; sich über das ganze Gehämmere und Gesäge zu verständigen und den dabei entstehenden Kopfschmerz gekonnt zu ignorieren; am Ende noch zu wissen,wo die enstandenen Teile sind und wie sie zusammengehören, damit zum Schluss auch ein Nistkasten zu erkennen ist, ist wirklich eine Kunst und fuuuuuurchtbaaaaar aaaaaaanstrengend!!! Letztendlich haben wir es doch irgendwie geschafft, 5 Nistkästen zu produzieren, die wir dann natürlich auch an geeigneten Plätzen aufhingen.
Wir bastelten Strohfiguren und Windräder, backten Plätzchen und gestalteten Kalender. Zu Fasching fand ein Umzug mit bunt angemalten Pferden statt, bei dem die Kinder und Pferde ordentlich absahnten.
Den Schaukasten aktualisierte ich so oft wie möglich.Jeden Tag lernte ich was Neues, da wirklich alles erklärt wurde. Eine ruhige Arbeitsatmosphäre und die gute Zusammenarbeit sprach für sich und sorgte dafür, dass ich erst am Ende des Arbeitstages jeden einzelnen Muskel im Körper merkte *grins*
Dieses Jahr ersparte mir das teure Fitnessstudio und nach dem ganzen Training (vorallem für die Oberarme) wäre ich jetzt vermutlich eine ganz passable Handballspielerin ^^.
Den NFR kann ich als EST nur weiterempfehlen.Zu guter Letzt stand noch mein Projekt aus. Nun ratet mal was dabei rausgekommen ist….
Diese Homepage für den Verein. Ich hoffe sie findet nicht nur unter den Vereinsmitgliedern Anklang. Außerdem hoffe ich, dass auch die Ökis nach mir ihre Erfahrungen, wenn auch nicht mit einem sooooooo ellenlangen Text, weitergeben.Doreen
Ökojahr 2007/2008
Einsatzstelle: Naturschutz und Freizeitreiten e.V.
An ca. 120 stürmischen, windigen oder windfreien Tagen schien noch zusätzlich die Sonne ^^.
Das Wetter war manchmal ganz schön sprunghaft. Montags rannte ich früh noch mit Mütze, Schal und Handschuhen rum, um dann alles im Laufe des Tages von mir zu schmeißen und im T-Shirt den Feierabend anzutreten. Dienstag begann ich wie am Vortag um in der nächsten halben Stunde bis auf die Haut durchnässt zu werden. Nach dem Regenerguss nutzte ich die Zeit zum Umziehen, nur um nach einer weiteren halben Stunde festzustellen, dass das erneute Himmelswasser wieder sämtliche Stoffschichten durchdrungen hatte. Mittwochs fing ich schön im T-Shirt an und holte mir im Laufe des Tages einen ordentlichen Sonnenbrand. Das nur mal als Beispiel um zu verdeutlichen, dass ich morgens selten wusste, wie sich das Wetter am Tag verhielt.
So nun genug vom Wetter, jetzt komm ich mal zur eigentlichen Arbeit ^^.
Solange die 13 Pferdchen auf den Koppeln waren, war alles noch ziemlich entspannt. Zu dieser Zeit bestand die Hauptaufgabe darin sich lustige Beschäftigungen für die Longenkinder auszudenken, Plakate für den Schaukasten zu entwerfen und den Vereinsgarten zu pflegen.
Als die Pferde den Winter über im Auslauf verbrachten nahm die Arbeit erheblich zu. Zu zweit verbrachten wir morgens mal locker 3 Stunden nur mit dem Abmisten, je nachdem wie oft die “Chaoten” in der Nacht durch die Äppel rannten *grins*
Wenn sich dann noch neuer Sand (eigenhändig vom Öki breitgeschaufelt ^^) über den Gittersteinen befand und es gerade an diesen Tagen noch ordentlich regnete, handelte es sich wirklich nur um Stunden. Als wir das dann geschafft hatten, ging es ans Rüben putzen und schneiden. Wenn ich die zwei Rübenkörbe erstmal die enge Kellertreppe hochbugsiert hatte, war der Rest wirklich keine große Sache mehr

Je nachdem musste ich dann noch Brot sortieren und Hafer quetschen, damit alle Futterzutaten zu Verfügung standen.Dann die Futterzubereitung. Hafer, Mineralfutter, Rüben und Brot gehörten zu den üblichen Dingen. Die Menge war auf jedes Pferd abgestimmt. Mit der Zeit kam dieser und jener Futterzusatz noch dazu. Vom Müsli über Leinsamengranulat, Öl, Pellets, Teufelskralle, Ingwer, Flohsamen, Magnesiumpulver und Calciumhydrogencarbonattabletten (mit Sicherheit habe ich noch einiges vergessen….

Dann gings weiter zur Futtervergabe. Die Abnehmer drängelten dann meistens schon am Tor, um ja nicht leer auszugehen. Jeder wollte der Erste sein und zugegeben, es war nicht einfach die ungeduldige Bande unter Kontrolle zu halten. Zwei-, dreimal hatte es dann doch mal einer geschafft mit durchs Tor zu schlüpfen,obwohl er noch nicht an der Reihe war ^^°.
Bis hierhin war der Tagesablauf im Winterbetrieb (dieses Jahr ein besonders langer) relativ gleich. Ab und zu mogelte sich mal noch der Tierarzt oder der Schmied dazwischen. Alle zwei Wochen schob ich dann noch das Säubern der Hasen und Hühner in einen Tag mit rein. Am besten eigneten sich der Dienstag und der Donnerstag,weil ich zwischen der täglichen Arbeit und der Zeit mit den Longenkindernam eigentlich immer Luft hatte.
Seit November standen die Pferde nun im Auslauf. Da der Winter nicht richtig kalt war, blieb der Koppelboden weich. Aus diesem Grund bestand auch nicht die Möglichkeit die Pferde auf die Hauskoppel zu lassen. Ende April konnten wir dann aber endlich mit dem Anweiden anfangen.Mit den Kindern haben wir auch einiges unternommen unter anderem Spaziergänge mit den Pferden, wo wir Äpfel sammelten um aus ihnen Apfelsaft für das Vereinsfest pressen zu lassen. In den Herbstferien bauten wir Nistkästen. Was für ein Durcheinander kann ich euch sagen. Da zu organisieren, wer welches Teil macht; im Auge zu behalten, dass sich keiner mit dem Hammer auf die Finger schlägt oder beim Sägen die Hand mit dem Holz verwechselt; sich über das ganze Gehämmere und Gesäge zu verständigen und den dabei entstehenden Kopfschmerz gekonnt zu ignorieren; am Ende noch zu wissen,wo die enstandenen Teile sind und wie sie zusammengehören, damit zum Schluss auch ein Nistkasten zu erkennen ist, ist wirklich eine Kunst und fuuuuuurchtbaaaaar aaaaaaanstrengend!!! Letztendlich haben wir es doch irgendwie geschafft, 5 Nistkästen zu produzieren, die wir dann natürlich auch an geeigneten Plätzen aufhingen.
Wir bastelten Strohfiguren und Windräder, backten Plätzchen und gestalteten Kalender. Zu Fasching fand ein Umzug mit bunt angemalten Pferden statt, bei dem die Kinder und Pferde ordentlich absahnten.
Den Schaukasten aktualisierte ich so oft wie möglich.Jeden Tag lernte ich was Neues, da wirklich alles erklärt wurde. Eine ruhige Arbeitsatmosphäre und die gute Zusammenarbeit sprach für sich und sorgte dafür, dass ich erst am Ende des Arbeitstages jeden einzelnen Muskel im Körper merkte *grins*
Dieses Jahr ersparte mir das teure Fitnessstudio und nach dem ganzen Training (vorallem für die Oberarme) wäre ich jetzt vermutlich eine ganz passable Handballspielerin ^^.
Den NFR kann ich als EST nur weiterempfehlen.Zu guter Letzt stand noch mein Projekt aus. Nun ratet mal was dabei rausgekommen ist….
Diese Homepage für den Verein. Ich hoffe sie findet nicht nur unter den Vereinsmitgliedern Anklang. Außerdem hoffe ich, dass auch die Ökis nach mir ihre Erfahrungen, wenn auch nicht mit einem sooooooo ellenlangen Text, weitergeben.Doreen
Ökojahr 2007/2008
Einsatzstelle: Naturschutz und Freizeitreiten e.V.