Meine Einsatzstelle “Naturschutz und Freizeitreiten e.V.” war von Anfang an meine Wunschstelle und ich würde sie jederzeit wieder wählen! Warum? Weil ich einfach gerne draußen in der Natur bin und mich schon seit meiner Kindheit gerne mit Tieren beschäftige. Das klingt jetzt irgendwie, als hätte ich das ganze Jahr in der Wiese gelegen und die Pferde beim Grasen beobachtet, wie sie zufrieden schnaufen und sich die Sonne auf den Rücken scheinen lassen. Nein, nein, so war es auch nicht! Da ich aber schon vor dem FÖJ sehr viele Jahre meine Ferien auf einem Reiterhof und meine Freizeit in einem Reitverein verbracht habe, war der Schock, wie viel und hart man auf so einem Hof arbeiten muss, nicht ganz so groß. Nicht selten gab es aber auch Tage, besonders im Herbst und im Winter, da hatte ich das Gefühl: Ich lebe nur, um zu arbeiten! Es ist einfach ganz schön kräftezehrend, wenn man schon ab 8.00 Uhr morgens bei teilweise -15°C erst einmal 2,5 Stunden zu zweit oder dritt den Mist der Pferde aus dem Auslauf (wo die Pferde im Winter alle zusammen stehen) entfernen muss. Aber natürlich wird man dafür auch belohnt z.B. mit einem tollen Ausritt durch kniehohen Schnee. Es ist einfach unbeschreiblich – wenn man es nicht selbst erlebt hat – was das für ein Gefühl ist durch eine Schneewüste zu galoppieren, die bis zum Horizont reicht. Fast wie fliegen, auch wenn das jetzt ein bisschen kitschig klingt – ist aber so!
Natürlich gab es aber noch viel mehr Aufgaben für mich zu erledigen. Da waren zum einen die Alltäglichen: Hühner und Hasen füttern + Stall ausmisten, Pferde füttern, Hafer quetschen, Auslauf abmisten, Brot sortieren, Äpfel sammeln, Rüben putzen und schneiden, Brennnesseln und Ochsenzungen sensen, Schaukasten gestalten und so weiter und so fort. Man kann also sagen, es gab immer irgendwas zu tun! Und zusätzlich fielen dann auch noch andere Aufgaben an, wie: Koppelzaun freischneiden, Koppel ab- oder aufbauen, mein Projekt erarbeiten (Hasenstall umbauen), Futterraufen sauber machen, neuen Sand für den Auslauf breitschaufeln, Springstangen streichen (hört sich leicht an, hat aber ewig gedauert)…. Es waren also mehr als genug Aufgaben zu bewältigen, aber dafür waren sie immer abwechslungsreich.
Wie es der Name des Vereins schon sagt, beschäftigt er sich vor allem damit, hauptsächlich Kindern und Jugendlichen die Natur ein Stück näher zu bringen. Das kann man natürlich sehr gut über das Pferd machen: Welche Pflanzen sind giftig für Pferde? Aus was besteht eigentlich Heu und Stroh und was fressen Pferde noch alles? Da sind die Kinder aus den Longengruppen natürlich gute Zuhörer. Im Vordergrund steht zwar der Umgang mit dem Pferd und das Reiten, aber wir haben gemeinsam auch ein Insektenhotel eingerichtet, z.B. haben die Kinder Tonröhren mit Stroh, Moos oder kleinen Ästen gefüllt, die wir dann in das mehrstöckige Insektenhotel im Vereinsgarten gelegt haben. Eine sehr schöne Erfahrung, mit Kindern die Natur zu erleben, war das einmal jährlich stattfindende Indianerlager. Sieben Tage lang Natur pur. Ohne Strom und fließend Wasser! Zu erst hatte ich die Befürchtung dieses Lager nicht ohne Kopfschmerzen und Nervenzusammenbruch zu verlassen. Bei 30 Kindern auf einem Haufen! Doch die Kinder haben mir gezeigt, dass sie wunderbar ohne Fernseher, Handy, Nintendo und andere technische Belustigungen auskommen und Spiele wie “Faules Ei” kein Fremdwort sind. Dabei konnte ich gleich ein paar Spiele aus unserem “Umweltpädagogik-Seminar” austesten. Wenn wir gleich einmal bei den Seminarwochen sind: Ich kann nur sagen, dass sie für mich persönlich das Ökojahr aufgewertet haben. Erst dachte ich ja, das werden so eine Art Bildungsfahrten, wo wir alle gelangweilt da hängen, um irgendwelchen Theorien und Fakten zu lauschen und dann wie im Schullandheim pünktlich 22.00 Uhr die Lichter ausschalten. Doch die Vorträge waren keinesfalls langweilig und stupide! Nein! Weil sie meist von uns selbst, also den Ökis, stammten oder es einfach interessante Themen waren. Dann durften wir selber auch viel ausprobieren, z.B. bei der Umweltpädagogik. Wir haben auch mal Dinge gemacht, die nur zur Gruppenunterhaltung dienten, wie Schlauchboot fahren oder Film gucken. Außerdem fand ich meine Mitökis einfach alle sehr liebenswert, genauso wie die Betreuer. Ich hätte gern noch mehr Zeit gehabt, sie alle richtig kennenzulernen. Die ganze Atmosphäre war super locker und trotzdem waren alle fast immer bei der Sache und mit Begeisterung dabei. Ganz anders als man es aus der Schule oder anderen Lehrinstitutionen kennt. Ich hab mich immer sehr darauf gefreut, weil es mal eine willkommene Abwechslung vom alltäglichen Arbeiten in der Einsatzstelle war und ich mich auch geistig wieder etwas gefordert gefühlt habe (da meine EST ja zum größten Teil eher körperliche Arbeit fordert).
Zum Abschluss muss ich auf die Frage: “Welche Auswirkung das FÖJ auf meine berufliche Orientierung hat?” antworten:
Leider eine sehr schlechte! Denn wo findet man eine Ausbildung oder einen Job, der das ganze Jahr draußen ist, viel Abwechslung bietet, man sich ausprobieren kann, eigene Ideen einbringt, so viele nette und hilfsbereite Menschen kennenlernt, seinen Tagesablauf eigenverantwortlich gestalten kann, einen verständnisvollen Chef hat und dazu noch mit Tieren arbeiten und lernen kann?!
Bis jetzt konnte ich darauf noch kein Antwort finden, ohne größere Kompromisse dabei eingehen zu müssen! Ich bin ein verwöhntes Öki…Hilfe!Sylvie
Ökojahr 2008/2009
Einsatzstelle: Naturschutz und Freizeitreiten e.V.
Natürlich gab es aber noch viel mehr Aufgaben für mich zu erledigen. Da waren zum einen die Alltäglichen: Hühner und Hasen füttern + Stall ausmisten, Pferde füttern, Hafer quetschen, Auslauf abmisten, Brot sortieren, Äpfel sammeln, Rüben putzen und schneiden, Brennnesseln und Ochsenzungen sensen, Schaukasten gestalten und so weiter und so fort. Man kann also sagen, es gab immer irgendwas zu tun! Und zusätzlich fielen dann auch noch andere Aufgaben an, wie: Koppelzaun freischneiden, Koppel ab- oder aufbauen, mein Projekt erarbeiten (Hasenstall umbauen), Futterraufen sauber machen, neuen Sand für den Auslauf breitschaufeln, Springstangen streichen (hört sich leicht an, hat aber ewig gedauert)…. Es waren also mehr als genug Aufgaben zu bewältigen, aber dafür waren sie immer abwechslungsreich.
Wie es der Name des Vereins schon sagt, beschäftigt er sich vor allem damit, hauptsächlich Kindern und Jugendlichen die Natur ein Stück näher zu bringen. Das kann man natürlich sehr gut über das Pferd machen: Welche Pflanzen sind giftig für Pferde? Aus was besteht eigentlich Heu und Stroh und was fressen Pferde noch alles? Da sind die Kinder aus den Longengruppen natürlich gute Zuhörer. Im Vordergrund steht zwar der Umgang mit dem Pferd und das Reiten, aber wir haben gemeinsam auch ein Insektenhotel eingerichtet, z.B. haben die Kinder Tonröhren mit Stroh, Moos oder kleinen Ästen gefüllt, die wir dann in das mehrstöckige Insektenhotel im Vereinsgarten gelegt haben. Eine sehr schöne Erfahrung, mit Kindern die Natur zu erleben, war das einmal jährlich stattfindende Indianerlager. Sieben Tage lang Natur pur. Ohne Strom und fließend Wasser! Zu erst hatte ich die Befürchtung dieses Lager nicht ohne Kopfschmerzen und Nervenzusammenbruch zu verlassen. Bei 30 Kindern auf einem Haufen! Doch die Kinder haben mir gezeigt, dass sie wunderbar ohne Fernseher, Handy, Nintendo und andere technische Belustigungen auskommen und Spiele wie “Faules Ei” kein Fremdwort sind. Dabei konnte ich gleich ein paar Spiele aus unserem “Umweltpädagogik-Seminar” austesten. Wenn wir gleich einmal bei den Seminarwochen sind: Ich kann nur sagen, dass sie für mich persönlich das Ökojahr aufgewertet haben. Erst dachte ich ja, das werden so eine Art Bildungsfahrten, wo wir alle gelangweilt da hängen, um irgendwelchen Theorien und Fakten zu lauschen und dann wie im Schullandheim pünktlich 22.00 Uhr die Lichter ausschalten. Doch die Vorträge waren keinesfalls langweilig und stupide! Nein! Weil sie meist von uns selbst, also den Ökis, stammten oder es einfach interessante Themen waren. Dann durften wir selber auch viel ausprobieren, z.B. bei der Umweltpädagogik. Wir haben auch mal Dinge gemacht, die nur zur Gruppenunterhaltung dienten, wie Schlauchboot fahren oder Film gucken. Außerdem fand ich meine Mitökis einfach alle sehr liebenswert, genauso wie die Betreuer. Ich hätte gern noch mehr Zeit gehabt, sie alle richtig kennenzulernen. Die ganze Atmosphäre war super locker und trotzdem waren alle fast immer bei der Sache und mit Begeisterung dabei. Ganz anders als man es aus der Schule oder anderen Lehrinstitutionen kennt. Ich hab mich immer sehr darauf gefreut, weil es mal eine willkommene Abwechslung vom alltäglichen Arbeiten in der Einsatzstelle war und ich mich auch geistig wieder etwas gefordert gefühlt habe (da meine EST ja zum größten Teil eher körperliche Arbeit fordert).
Zum Abschluss muss ich auf die Frage: “Welche Auswirkung das FÖJ auf meine berufliche Orientierung hat?” antworten:
Leider eine sehr schlechte! Denn wo findet man eine Ausbildung oder einen Job, der das ganze Jahr draußen ist, viel Abwechslung bietet, man sich ausprobieren kann, eigene Ideen einbringt, so viele nette und hilfsbereite Menschen kennenlernt, seinen Tagesablauf eigenverantwortlich gestalten kann, einen verständnisvollen Chef hat und dazu noch mit Tieren arbeiten und lernen kann?!
Bis jetzt konnte ich darauf noch kein Antwort finden, ohne größere Kompromisse dabei eingehen zu müssen! Ich bin ein verwöhntes Öki…Hilfe!Sylvie
Ökojahr 2008/2009
Einsatzstelle: Naturschutz und Freizeitreiten e.V.